Mach Überlingen klimaneutral
Unser Ziel
Klimaneutralität heißt: es werden nur so viel klimaschädliche Treibhausgase emittiert, wie wieder gebunden werden können, etwa im Boden oder in Bäumen. Die bisherigen Klimaziele (Baden-Württemberg 2040, Deutschland 2045) sind nicht ausreichend, um die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen.
Ab 1,5 Grad Erwärmung rechnet man mit schwerwiegenden und unumkehrbaren Folgen für das Klima und damit unserer Lebensgrundlagen und unserer Gesundheit.
Wir wollen, dass Überlingen schneller vorangeht und es bis 2035 schafft! Deshalb fordern wir unsere Stadtverwaltung weiterhin auf, das Klimaschutzkonzept zügig umzusetzen und Klimaneutralität deutlich schneller zu erreichen als erst im Jahr 2040.
Das ist ein ehrgeiziges Ziel. Aber es ist klüger, jetzt in entsprechende Maßnahmen zu investieren, als sich durch die Folgekosten des Klimawandels handlungsunfähig zu machen.
Das theoretisch vorhandene Restbudget für Treibhausgase wird bei einem späteren Zieljahr und zu zögerlichen Maßnahmen viel zu schnell aufgebraucht. Mit der Natur und ihren Gesetzen lässt sich nicht verhandeln.
Die CO2-Uhr läuft…
Der Weg dahin
Wir waren seit unserer Gründung im März 2023 mit wichtigen Akteuren der Stadt – Gemeinderatsfraktionen, Stadtverwaltung – im Gespräch, um mit Argumenten zu überzeugen und Einfluss zu nehmen auf den Beschluss des Gemeinderats und der Stadtverwaltung zum Klimaschutzkonzept, welches schließlich am 22.11.23 verabschiedet wurde. Leider nicht mit unserer Vision 2035, sondern mit dem Zieljahr 2040, was der Zielvorgabe des Landes Baden-Württemberg entspricht.
Wir haben uns gegen ein Bürgerbegehren entschieden, das diesen Beschluss hätte kassieren können. Wir setzen weiter auf Kommunikation, Information und Kooperation. Wir wollen so auf eine zügige Umsetzung der geplanten Maßnahmen einwirken und auf allen beteiligten Ebenen (Stadtgesellschaft, Unternehmen, Verwaltung, Experten…) agieren, um Klimaneutralität in Überlingen deutlich schneller als erst im Jahr 2040 zu erreichen.
Aus unserer Sicht gilt weiterhin: Klimaschutz ist DIE Grundlage für eine auch langfristig zukunftssichere Stadt.
Was ist bisher in Überlingen geschehen?
Realisierungen:
Fertiggestellte Projekte (von SWSee und Baugenossenschaft) sind zum Beispiel das Stadtquartier 2050 und die Solarthermieanlage innerhalb der Nahwärmeversorgung am Schättlisberg.
Planungen:
- 2015 Beauftragung und 2018 Beschluss des Klimaschutzmasterplans (Ziel: Klimaneutralität 2050)
- 2021 (Vorstellung) der Altstadtstudie
- 3/2023 Beitritt zum Klimaschutzpakt Baden-Württemberg (u.a. Ziel 2040 klimaneutrale Verwaltung, Vorbildfunktion der öffentlichen Hand) und Teilnahme am EuropeanEnergyAward EEA
- seit 2022 Erarbeitung des integrierten Klimaschutzkonzepts, geplante Veröffentlichung und Beschlussfassung in 10-11/2023 (Zieljahr ???, vermutlich 2040)
- 7/2023 Konzeptbeschluss kommunale Wärmeplanung
- 10/2023 öffentliche Vorstellung des integrierten Klimaschutzkonzeptes
- 11/2023 Verabschiedung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes im Gemeinderat mit Zieljahr 2040
- 1/2024 öffentliche Vorstellung der Pläne des Regionalverbandes RVBO zur Planung von Windkraft und Freiflächen-Photovoltaik. Hier eine ausführliche Auflistung von Fragen zu Windkraftanlagen (erstellt von Klimaplan Markdorf)
Das alles sind Übersichtsplanungen aus „großer Flughöhe“, die weitere Konkretisierungen, Beschlüsse, Detailplanungen bis zur Beauftragung von Umsetzungen erfordern! Ganz abgesehen davon, dass niemand Unternehmen oder die Zivilgesellschaft zu Investitionen in eine fossilfreie Zukunft zwingen kann…
Fazit: Das dauert alles viel zu lange!
Je schneller wir handeln, desto geringer werden die Folgekosten des Klimawandels!
Deswegen arbeiten wir weiter darauf hin, dass die Stadt ihre Planungen zur Erreichung von Klimaneutralität auf ein deutlich früheres Zieljahr als 2040 ausrichtet. Das ist sehr ambitioniert aber im Wesentlichen erreichbar, wenn die Ergebnisse der oben genannten Studien sofort zu konkreter Umsetzung führen.
Die Maßnahmen
Das im November 2023 beschlossene Überlinger „integrierte Klimaschutzkonzept“ iKSK beinhaltet 30 Maßnahmenvorschläge in den Bereichen kommunale Liegenschaften, Privathaushalte, Gewerbe/Industrie und Verkehr, um Treibhausgasneutralität der Stadt bis 2040 zu erreichen. Davon sind 10 Maßnahmen mit besonders hohem Einsparpotenzial priorisiert. Die Stadtverwaltung wurde formal mit der Umsetzung inklusive begleitendem Kontrollsystem beauftragt.
Die konkrete Ausführung der vorgeschlagenen Maßnahmen erfordert vorab jeweils einzelne Machbarkeitsstudien, und auf das Investitionsverhalten von Bürgern und Gewerbe hat die Stadtverwaltung natürlich auch keinen direkten Einfluss. Ob die Treibhausgasemissionen dann, wie im iKSK dargestellt, ab sofort sinken, bleibt abzuwarten…
Wir von ÜberlingenZero bedauern, dass die Entscheidung nicht ambitionierter ausgefallen ist in Zeitplan und Zieljahr (so wie es viele andere Städte mit Entschlüssen für 2035 oder sogar 2030 vorgemacht haben) und halten weiterhin eine schnellere und zügige Umsetzung für notwendig – und für machbar, wenn alle motiviert mitarbeiten! Dafür werden wir uns auf verschiedenen Ebenen einsetzen.
Wir sind davon überzeugt, dass ein Klimaneutralitätskonzept langfristig Kosten einspart. Daher verlinken wir hier die Vorschläge, die die Experten von GermanZero für die Bundesregierung erarbeitet haben. Die Handlungsfelder der Bundesregierung unterscheiden sich zwar von einer Stadtverwaltung, aber die verlinkten Dokumente ermöglichen einen Einblick in verschiedene Maßnahmemöglichkeiten. Ihr findet auf GermanZero einen Kurzüberblick, eine detailliertere Zusammenfassung und den vollständigen Gesetzesentwurf.
Erklärvideos zu Handlungsvorschlägen auf YouTube:
Der Gesetzespaket-Vorschlag auf GermanZero:
Fragen und Antworten
Was ist Klimaneutralität?
In einer klimaneutralen Stadt werden insgesamt höchstens so viele Treibhausgase freigesetzt, wie durch verschiedene Maßnahmen und natürliche Treibhausaufnahme ausgeglichen werden können. Am Wichtigsten sind daher Maßnahmen, die die Treibhausgasemissionen verringern und gleichzeitig die grüne Lunge der Stadt wieder zu vergrößern, damit mehr Treibhausgase aufgenommen werden können.
Warum 2035?
Die Wissenschaft geht davon aus, dass eine Klimaneutralität schon bis etwa 2035 erreicht werden muss, um die Erderwärmung auf +1,5 Grad zu begrenzen und damit drastische Klimaveränderungen zu verhindern. Denn wenn Kipppunkte erreicht werden, droht die Erderwärmung unaufhaltbar zu werden. Die Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen ist außerdem das Ziel des Pariser Klimaabkommens.
Möglicherweise müssen die Zahlen deutlich korrigiert werden. Es gibt Hinweise, dass die Erde jetzt schon bei 1,6 Grad Erwärmung steht.
Wie und wo kann ich unterschreiben?
…..derzeit haben wir noch keine Unterschriftenaktion…..
Was ist GermanZero?
GermanZero e. V. ist ein Verein der sich auf Bundesebene für die Erarbeitung eines konkreten Lösungsweges einsetzt, mit dem Deutschland bis 2035 klimaneutral werden kann. Gemeinsam mit Expert:innen, Bürger:innen und Stakeholdern haben sie bereits einen Vorschlag für ein 1,5-Grad-Gesetzespaket entwickelt. Darüber hinaus unterstützt GermanZero die lokalen Bürgerinitiativen, die sich engagieren, ihre eigene Stadt, Gemeinde oder Bundesland klimaneutral zu machen.
Lies mehr auf: GermanZero
und informiere dich auf YouTube: https://www.youtube.com/@GermanZero/videos
Wie steht ihr zu politischen Parteien?
Wir sind eine überparteiliche Initiative und verstehen Klimaschutz nicht als parteipolitische Frage, sondern als überparteiliche und gesamtgesellschaftliche Aufgabe.